Erfahrungsbericht Godox AD400 Pro

Vorwort Studio Blitze, mein Weg zu Godox

Seit beinahe zwanzig Jahren arbeite ich als Fotograf und habe eine ganz große Konstante bei der Wahl meiner Studio Blitze gehabt. Nach kurzem Einfühlen in Studio Fotografie mit Walimex Blitzen habe ich recht bald auf Studio Blitze von Elinchrom  gesetzt. Das Preis-/Leistungsverhältnis von Elinchrom habe ich immer als äußerst fair empfunden und qualitativ sind die Blitze absolut unschlagbar. Mein Elinchrom Sortiment von Akkublitzen hat mich lange treu begleitet aber die Größe und das Gewicht eines Rangers, mit den Blei Akkus, ist nicht mehr zeitgemäß.

Mit Godox bin ich über Umwege in Berührung gekommen. In aller Kürze sei gesagt, dass mich die Speedlights von Godox, allen voran der Godox V1 Blitz ( https://amzn.to/3shuVfK  ) völlig aus den Socken gehauen haben. Bei meinem Umstieg auf Sony sind alle meine Canon Speedlights obsolet geworden und ich musste mich um neue portable Blitze umsehen.

Mit zwei Godox V860II habe ich angefangen und recht bald einen Godox V1 ( Godox V1S – https://amzn.to/3shuVfK  ) zusätzlich gekauft. Die drei Blitze haben mich schon bei unzähligen Hochzeiten begleitet und ohne ein Problem geblitzt und geblitzt und geblitzt.

Die Qualität und Zuverlässigkeit hat mich gänzlich überzeugt und hat Godox als einen veritablen Partner etabliert.

Bei den Studio Blitzen war die Situation ähnlich. Meine, in die Tage gekommenen, Elinchrom Ranger RX Speed und Elinchrom Quadra Akku Blitze sollten ersetzt/ergänzt werden. Profoto hat mit den B1 oder B10 wünschenswerte, aber auch sehr kostspielige Akkublitze auf den Markt geworfen, eine Alternative musste her. Meine positive Erfahrung mit den Speedlights von Godox hat dann den Weg zum ersten Akkublitz von Godox geebnet.

Ich hatte einen Auftrag für ein Family Fotoshooting bei Laura und Marcel Hirscher und wollte so mobil und portabel wie möglich, aber mit Studioblitzen, fotografieren. Bei solchen Spezialaufträgen bin ich darauf bedacht völlig unauffällig und mit so wenig Tamtam wie möglich meinen Job zu machen. Dadurch waren die Elinchrom Ranger und Quadra ungünstig. Der extra Akkublock, Kabel und Blitzkopf haben mich immer etwas gestört, was mich dann letztendlich dazu bewegt hat einen Godox AD400 PRO zu kaufen. Die Größe, wie ein 70-200mm Objektiv, empfinde ich als fantastisch. Zugegeben, der Blitz ist nicht leicht aber der Formfaktor und die Leistung sind perfekt.

Godox AD400 Pro

Der erste Eindruck vom Godox AD400 PRO ( https://amzn.to/3BLJnzu ) war durchwegs positiv. Die Haptik, Verpackung und Lieferumfang sind wirklich sehr hochwertig. Was ich in den ersten Tagen aber merklich ungünstig empfunden habe war ein starker plastischer Geruch nach dem Auspacken. Leider kein Neuwagengeruch, sondern unangenehmer Kunststoffgeruch. Der Geruch hat sich aber nach wenigen Tagen verflüchtigt. Spannenderweise habe ich das bei einem zweiten Godox AD400 PRO nicht wahrgenommen. Ansonsten ein sehr positiver erster Eindruck.

Godox AD400 PRO Lieferumgang

Der Lieferumgang ist ebenfalls sehr positiv zu bewerten. Der Blitz kommt in einem maßgeschneiderten, sehr gut gepolsterten Koffer mit robustem Reißverschluss. Die Blitzeinheit, der Akku und der separate Bowens Adapter haben einen fixen Platz im Koffer und sind sehr wertig geschützt. Akkuladegerät und das notwendige Werkzeug für den Umbau auf Bowens Adapter sind ebenfalls im Lieferumfang.

Godox AD400 Pro Bowens Mount

Den originalen Godox Reflektor finde ich richtig wunderschön und die Blitzröhre wird perfekt geschützt. Leider ist das Montieren von Lichtformern darauf nicht möglich. Zumindest meines Wissens nicht. Dafür ist ein Bowens Mount im Lieferumfang enthalten und kann mit wenigen Handgriffen umgerüstet werden. Die Schrauben und das Werkzeug sind ebenfalls im Lieferumfang. Sehr gut Godox!

Mit montiertem Bowens Bajonett liegt die Blitzröhre frei, was mir persönlich nicht gefällt, aber der Koffer ist perfekt dafür ausgelegt und die Blitzröhre ist geschützt. Da ich sehr viel mobil unterwegs bin und die Blitze permanent auf und abbaue ist das ein kleiner Nachteil, war aber bis jetzt nie ein Problem. In montiertem Zustand, innerhalb eines Lichtformers, ist das wiederrum ein Vorteil da die Blitzröhre den Lichtformer in alle Richtungen viel gleichmäßiger ausleuchten kann.

Godox Akku

Der Akku des Godox AD400PRO ( WB400P – https://amzn.to/3LU2Wup ) hat eine recht angenehme Größe und ist leistungstechnisch sehr gut. Bei den Ladezeiten könnte man schnelleres erwartet, aber ich denke so viel Power will auch geladen werden. Theoretisch kann man den Akku, während er am Blitz angebracht und in Verwendung ist, laden. Das hat nicht zufriedenstellend funktioniert. Eine gute Vorbereitung mit genügend geladenen Akkus ist hier die sinnvollere Arbeitsweise.

Für das Arbeiten im Studio würde ich eher den AC Adapter (Godox AC 400 Power Adapter – https://amzn.to/3seEdJl ) empfehlen, diesen habe ich aber selbst noch nicht in Verwendung. Das wird wahrscheinlich eine der nächsten Investitionen sein.

Der Akku soll bis zu 380 Blitzen bei voller Leistung ausgelegt sein. Ich kann das bestätigen, wenngleich ich in den seltensten Fällen den Blitz bei voller Leistung verwende. Meine Einstellungen bewegen sich meistens im Bereich 1/64stel oder 1/8tel Leistung. Da bekomme ich jedes Portrait oder Family Shooting mit einem Akku leicht durch. Meistens ist der Akku noch mit zwei Dritteln voll.

Eine sehr nervige Eigenschaft hat der Godox AD400 PRO schon.
Der Überhitzungsschutz des Blitzes ist etwas spannend programmiert. Entscheidend ist die Anzahl der Blitze, die abgefeuert werden und ist laut Bedienungsanleitung fix hiterlegt. Bei voller Leistung kann man 75 Blitze hintereinander abfeuern bis der Überhitzungsschutz eingreift und die Blitzfolge Zeit auf 10 Sekunden verlängert. D.h. der Blitz lässt sich nur alle 10 Sekunden auslösen, etwas überraschend, wenn man mitten in einem Shoot und richtig im Flow ist.
Bei halber Leistung sind es immerhin 150 Blitze in Folge. Ich habe noch nicht herausgelesen was Godox mit „schnell hintereinander“ meint, aber ich bin regelmäßig in diesen Überhitzungsschutz hineingelaufen. Gerät ein und ausschalten hat jedes Mal geholfen. Nervig ist es und gut zu wissen, aber kein Showstopper.

Godox Leistungseinstellung:

Von Elinchrom war ich es gewohnt die Blitzleistung, in zehntel Schritten von 0 bis 10, zu steuern. Bei Godox wird die Blitzleistung über Teilleistung von voller Leistung in Bruchteilen davon gesteuert. Das war ein großes Umdenken im ersten Augenblick. Zum Verständnis, die Volle Leistung stellt man bei Elinchrom oder Profoto mit der Ziffer 10 ein, z.B. Bei Godox 1/1 Leistung, ½ Leistung und Bruchteile davon. Bei allen Godox Geräten, die ich bis jetzt verwendet habe, ist diese Vorgehensweise identisch.

Godox Funkauslöser XPRO-S:

Ein toller Beitrag zum Erfolg von Godox ist auch die sehr zuverlässige Funkauslösung. Mit dem Godox XPRO-S ( https://amzn.to/3BMYV62 ) kann ich alle Blitzköpfe bequem steuern und hatte noch nie Aussetzer. Der XPRO-S verwendet zwei normale AA Batterien, was ich persönlich angenehm finde, schafft es aber irgendwie nicht die Ladestand-Anzeige korrekt anzuzeigen. Seit Wochen steht der Ladenstand auf einem Strich, die Auslöser funktionieren einwandfrei. Bei neuen Batterien geht der Ladestand recht schnell von voll ( vier Striche ) zu einem Strich herunter, aber dann bleibt es ewig funktionsfähig auf dem einem Strich. Etwas merkwürdig, aber ok, Hauptsache der Auslöser funktioniert zuverlässig.

Godox als „Slave“ über Fotozelle zünden

Bei Elinchrom oder anderen etablierten Blitzen ist das Aktivieren der Fotozelle intuitiv über einen Knopf gelöst. Beim Godox AD400 Pro muss man sich hier aber ins Menü begeben.

Falls man den Godox AD400 Pro über die Fotozelle triggern möchte, muss man ins MENÜ > SLAVE > S1 wählen. Das hat einiges an Kopfzerbrechen verursacht, aber funktioniert einwandfrei, wenn man es einmal verinnerlicht hat.

Godox AD400 PRO Bedienungsanleitung

Hier könnt ihr die Bedienungsanleitung herunterladen: Godox_AD400_manual_de